Einen Raum zu streichen ist ein spannendes DIY-Projekt, das Ihre Umgebung mit ein paar Pinselstrichen komplett verändern kann. Um jedoch ein professionelles und hochwertiges Ergebnis zu erzielen, ist ein systematisches Vorgehen unerlässlich. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung bringen Sie Ihr nächstes Malerprojekt garantiert erfolgreich zu Ende.
Die passende Farbe auswählen
Die Wahl der idealen Farbe ist genauso entscheidend wie die richtige Technik beim Streichen. Überlegen Sie, welche Art von Finish am besten zu Ihrem Raum passt – soll es matt, eierschalenartig oder seidenmatt sein? Denken Sie auch an die Funktion des Raums: Für feuchte Bereiche wie Küchen oder Badezimmer eignet sich ein halbmattes Finish besser, während Wohnräume durch die sanfte Ausstrahlung eines matten Anstrichs profitieren können. Berücksichtigen Sie zudem die Beleuchtung im Raum, da sie den Eindruck der Farbe erheblich beeinflusst. Sobald Sie sich für den passenden Farbton und die gewünschte Oberfläche entschieden haben, berechnen Sie die benötigte Farbmenge. Ein Gallone (ca. 3,8 Liter) reicht in der Regel für etwa 37 Quadratmeter.
Vorbereitung: Das A und O für ein gelungenes Ergebnis
Bevor Sie mit dem Streichen beginnen, ist eine gründliche Vorbereitung unerlässlich. Entfernen Sie alle Möbel aus dem Raum oder rücken Sie sie in die Mitte und schützen Sie sie mit Abdeckfolien. Hängen Sie Dekorationen von den Wänden ab und entfernen Sie Steckdosen- und Lichtschalterabdeckungen. Nutzen Sie Malerkrepp, um Fensterrahmen, Türrahmen und Fußleisten sorgfältig abzudecken. Säubern Sie die Wände gründlich und sorgen Sie dafür, dass sie trocken und glatt sind. Löcher oder Unebenheiten sollten Sie mit Spachtelmasse ausgleichen.
Mit der Decke beginnen
Starten Sie mit dem Streichen der Decke, insbesondere wenn Sie deren Farbton ändern möchten. Dunkle Farben, fleckige Bereiche oder ungestrichene Oberflächen sollten Sie zunächst mit einer Grundierung vorbereiten. Nutzen Sie eine Farbrolle mit einer Teleskopstange, um die Farbe gleichmäßig aufzutragen. Dies minimiert Streifen und schont gleichzeitig Ihren Nacken, da Sie nicht über längere Zeit nach oben blicken müssen.
Die Wände streichen
Nach der Decke widmen Sie sich den Wänden. Beginnen Sie mit dem sogenannten „Cutting In“, also dem genauen Streichen der Kanten, wo die Wände auf Decke, Fußleisten oder Verzierungen treffen. Verwenden Sie hierfür einen schrägen Pinsel, um präzise arbeiten zu können. Anschließend tragen Sie die Farbe mit einer Rolle in einem „W“-Muster auf einzelne Wandbereiche auf und füllen diese gleichmäßig aus, ohne die Rolle abzusetzen. Diese Methode verhindert sichtbare Rollermarken und sorgt für ein harmonisches Finish.
Nachbesserungen und zweite Schicht
Sobald Sie die Wände gestrichen haben, kontrollieren Sie das Ergebnis auf unbedeckte Stellen oder Bereiche, die nachgearbeitet werden müssen. Häufig ist eine zweite Schicht erforderlich, um ein gleichmäßiges Farbbild zu erzielen, vor allem, wenn Sie helle Farben über dunklere auftragen. Warten Sie, bis die erste Schicht vollständig getrocknet ist, und richten Sie sich dabei nach den Angaben des Herstellers. Geduld zahlt sich aus und führt zu einem gleichmäßigen und professionellen Ergebnis. Reinigen Sie in der Zwischenzeit Ihre Pinsel und Farbrollen sorgfältig, damit sie für den nächsten Einsatz bereit sind.
Feinarbeiten: Leisten, Türen und Fensterrahmen
Abschließend streichen Sie die Leisten, Türen und Fensterrahmen. Verwenden Sie dabei einen Pinsel und achten Sie auf gleichmäßige Striche, um Pinselspuren zu vermeiden. Sobald der Anstrich fertig ist, entfernen Sie das Malerkrepp vorsichtig, bevor die Farbe vollständig getrocknet ist, um saubere Kanten zu erhalten. Geben Sie dem Raum ausreichend Zeit zum Trocknen – am besten über Nacht – bevor Sie die Möbel wieder einräumen und das frische Aussehen Ihres neu gestrichenen Raumes genießen.